Katja Andrees

Krisen | therapeutischen Arbeit | Nachtbereitschaft| Nachteulen | Ansprechpartner | Nacht | Basisstörungen | Konsequenzen | Haus Mohmühle | Ergotherapie | Heilerziehungspflege | Psychiatrisches Wohnheim | Heiminterne Tagesstruktur | Wiedereingliederung

Krisenmanagement – Was machen wir aus Krisen?

In Einrichtungen wie den unseren sind kleine und größere Krisen nichts Unübliches. In solchen Situationen ist es wichtig, einen kühlen, klaren Kopf zu bewahren.

Es kommen unterschiedliche Arten von Krisen vor. Krisen körperlicher, psychischer oder technischer Natur. Unter letzteres fallen verstopfte Toiletten, Rohrbrüche, kaputte Türschlösser, eingefrorene Leitungen, nicht funktionierende Heizungen, Hitzewellen im Sommer und einiges mehr.

Die jeweilige Situation sollte schnellstmöglich genau erfasst werden, um handeln zu können und gegebenenfalls Aufgaben zu delegieren.

Jede Krise ist besonders und erfordert volle Konzentration. Wenn mehrere Krisen zeitglich entstehen, sich diese sogar bedingen, kann es besonders kniffelig werden. Was bedeutet „sich bedingen“ in unserem Fall? Nehmen wir als Beispiel eine defekte Heizung. Fällt die Heizung aus, besonders bei den kalten Wintertemperaturen, kühlen die Räume aus. Das kann zu Stress führen. Ist jemand psychisch instabil oder angeschlagen, kann das zur Verstärkung der Symptomatik führen und die Krise entsteht. In den Fällen von technischen Krisen haben wir die Bewohner deshalb besonders im Blick, um das Entstehen psychotischer Krisen gut eingrenzen zu können.

Durch unser Bezugsbetreuungssystem und die regelmäßig stattfindenden Gespräche, können wir (Mitarbeitende und Klient:innen) häufig, anhand von Frühwarnzeichen, sich anbahnende psychische oder auch körperliche Krisen erkennen und entgegenwirken, bevor die Krise „richtig ausbrechen“ kann. Das gelingt nicht immer, aber häufig.

Ist die Krise handfest, gibt es für einige erforderliche handlungen Ablaufpläne, in anderen Situationen muss flexibel reagiert werden. In jedem Fall erfordert es ein Arbeiten hand in Hand, alle müssen sich aufeinander verlassen können.

Im Nachhinein wird gemeinsam reflektiert wie die Krise entstanden ist, wie der Umgang damit war, ob sie zu vermeiden gewesen wäre und welche Chance in der Krise steckt.

Denn das ist gewiss: in jeder Krise steckt eine Chance!

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Verkleiden – Fasching – bewusst in andere Rollen schlüpfen

Sich zu verkleiden und kunstvoll zu bemalen spielt nicht nur im Fasching eine wichtige Rolle. Es ist, wie wir wissen, eine der ältesten Ausdrucksformen des Menschen und gehört zu unseren Grundbedürfnissen. Biologisch angelegt ist dies in der Fähigkeit, sich in anderer einzufühlen und deren Perspektiven zu übernehmen. Daran wachsen wir als menschliche Wesen, so können wir uns mit anderen zusammenschließen und etwas bewirken. Auch für festliche Anlässe wählen wir etwa besondere Keidung, Tracht oder schönen Schmuck. Dies steht in Zusammenhang mit unserer sozialen Stellung.

Doch warum ist das Verkleiden im Fasching so attraktiv? In menschlichen Kulturen gab es schon immer Zeiten, in denen das Legale und Illegale verschmelzen durften. Dies kann etwa ein Ventil dafür sein, Ärger oder Unzufriedenheit auszudrücken ohne dafür bestraft zu werden. Zugleich macht es große Freude und stiftet Sinn, sich gemeinschaftlich zu verkleiden und ein Fest zu feiern. Dies gilt auch in anderern Kulturkreisen. Und die verkehrte Welt, begründet in der Commedia dell’arte, begründet im Mittelalter, gibt die Möglichkeit, sich in verschiedenste Rollen einzufügen und daran zu wachsen.

Sich zu verkleiden und in andere Rollen zu schlüpfen fördert das kreative Denken, stützt die emotionale Entwicklung und hilft schüchternen Menschen, weil sie gefahrlos die Rolle des Starken einnehmen können. Dadurch entwickeln sich Kommunikation, Kontaktfreude, Einfühlungsvermögen und Mitgefühl.

Quelle: https://meinbezirk.at/graz/c-leute/beim-verkleiden-in-neue-rollen-schluepfen_a5841889

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Veränderung der negativen Denkmuster – Gedanken bestimmen Gefühle

Im letzten Beitrag haben wir bereits drei negative Denkmuster in Bezug auf die Veränderung dieser Sichtweise betrachtet. Heute schauen wir auf die Veränderungsmöglichkeiten weiterer negativer Denkmuster.

Was tun gegen das Gedankenlesen?: Längerfristig kommen Sie wahrscheinlich besser zurecht, wenn Sie über andere Menschen gar keine Schlüsse ziehen. Glaube Sie entweder, was andere Ihnen über sich sagen oder glaube Sie nichts bis Sie auf einen plausblen Beweis stoßen. Verstehen Sie alle Gedanken und Vorstellungen als Hypothesen, die Sie überprüfen und untersuchen sollten, indem Sie die Betreffenden fragen. Manchmal können Sie Ihre Deutungen nicht überprüfen. Indem Sie sich dannn ein ganzes Spektrum von Erklärungsmöglichkeiten ausdenken, gelangen Sie vielleicht zu iener neutraleren Deutung, die nicht minder wahrscheinlich ist als Ihr schwärzester Verdacht. Wenn Sie so vorgehen, werden Sie außerdem auch der tatsache gerecht, dass sie wirkichnicht genau wissen könne, was anderen denken und fühlen, wenn die Betroffenen es Ihnen nicht sagen.

Was tun gegen das Katastrophisieren?: Wenn Sie sich beim Katastrophiseren erwischen, dann fragen Sie sich: „Wie stehen die Chancen, dass die Katastrophe eintritt?“. Versuchen Sie, die situation ehrlich einzuschätzen, indem Sie eine Prognose in Form eines Prozentwertes entwickeln. Liegt die Gefahr einer Katastrophe bei 1 zu 100000 (0,001%) oder bei 1 zu 1000 (0,1%) oder bei 1 zu 20 (5%)? Eine solche konkrete Auseinandersetzung mit der Wahrscheinlichkeit hilft Ihnen, realistisch zu beurteilen, was Sie ängstigt.

Was tun gegen das Aufbauschen?: Wenn Sie gegen das Aufbauschen ankämpfen wollen, dann vermeiden Sie Wörter wie „schrecklich“, „entsetzlich“ und so weiter. Hüten Sie sich insbesondere vor Formulierungen wie „Ich kann das nicht ertragen.“, „Das ist unmöglich.“, „Das ist unerträglich.“. Sie können „es“ ertragen, denn die Menschheitsgeschichte zeigt, dass Menschen viele psychische Hiebe und unglaublich starke körperliche Schmerzen ertragen. Sie gewöhnen sich an fast alles und werden mit fast allem fertig. Versuchen Sie, sich durch Sätze wie „Ich kann damit fertigwerden.“ und „Ich kann dies überleben.“ dem Denkmuster eine andere Richtung zu geben.

Was tun gegen das Persönlichnehmen?: Wenn Sie sich dabei erwischen, dss Sie sich mit anderen vergleichen, dann vergegenwärtigen Sie sich, dass jeder Mensch starke und schwache Seiten hat, umaus diesem Denkmuster auszubrechen. Wenn Sie Ihre eigenen Schwächen mit den entsprechenden Stärken anderer vergleichen, ist das so als würden Sie geradezu nach Möglichkeiten suchen, sich zu demoralisieren. Menschen sind nun einmal so komplex, dass beiläufige Vergleiche kaum einen sinn haben. Es würde Monate dauern, Tausende Eigenarten und Fähigkeiten von zwie Menschen miteinander zu vergleichen. Wenn Sie glauben, dass die Reaktionen anderer oft mit Ihnen zusammenhängen, dann zwingen Sie sich, dies zu überprüfen. Vielleicht runzelt Ihr Chef die Stirn nicht, weil Sie zu spät zur Arbeit gekommenn sind, sondern weil er Sorgen hat. Ziehen Sie erst Schlüssen , wenn Sie sicher sind, dass Sie über ausreichende Beweise verfügen.

Was tun gegen Sollen?: Es kann sein, dass Sie gereizt reagieren, wenn Menschen sich nicht Ihren Regeln entsprechend verhalten. Doch Ihre persönlichen Werte sind nun einmal genau das. persönlich. Sie mögen für Sie selbst ihren Zweck erfüllen, doch wie Missionare auf der ganzen Welt habe erkenn müssen, gilt dies nicht immer auch für andere Menschen. Menschen sind keineswegs alle gleich. Der SChöüssen ist, auf die Einzigartigkeit jedes Mensche zu fokussieren – auf die spezifischen Bedürfnisse, Grenzen, Ängste und Freudne des Betreffenden. Weil es unmöglich ist, alle diese komplexen Wechselbeziehungen – und sei es bei Menschen, zu denen wir eine sehr vertraute Beziehung haben – zu kennen, können Sie sich nicht sicher sein, ob ihre Werte für ander gültig (oder sinnvoll) sind. Sie haben ein Recht auf eine bestimmte Meinung, doch müssen Sie akzeptieren, dass Sie mit Ihrer Auffassung falsch liegen können. Außerdem sollten Sie anderen Menschen zugestehen, dass ihnen andere Dinge wichtiger sind.

Quelle:PSYCHOLOGIE HEUTE Compact, 2010, Heft 24. Gedanken bestimmen Gefühle – ein Arbeitsbuch. wie Sie auf Ihre Stimmung einwirken können. Matthew McKay, Martha Davis und Patrick Fanning (Junfermann, Paderborn 2009).

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Veränderung der negativen Denkmuster – Gedanken bestimmen Gefühle

In den vorangegangenen Blogbeiträgen haben wir darüber berichtet, wie Gedanken Gefühle beeinflussen und welche negativen Denkmuster es gibt. Heute schreiben wir darüber, wie jeder selbst eine Veränderung dieser Denkmuster hervorrufen kann. Es gibt Gegenstrategien, alternative Reaktionsmöglichkeiten auf die bereits beschriebenen Muster.

Was tun gegen das Filtern?: Sie konzentrieren sich auf Dinge, die Sie gewöhnlich ängstlich, traurig oder wütend machen. Um dieses Filtern zu überwinden, müssen Sie bewusst Ihren Fokus verändern. Dies ist auf zwei Arten möglich: Erstens können Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Strategien zur Bewältigung des Problems richten statt sich zwanghaft immer wieder mit dem Problem selbst zu beschäftigen. Zweitens könne Sie auf das Gegenteil Ihres primären mentalen Themas fokussieren. Wenn für Sie beispielsweise das Thema Verlust im Mittelpunkt stand, können Sie Ihren Fokus nun stattdessen auf für Sie wertvolle Dinge richten, die Sie trotz des Verlustes weiterhin haben. Wenn Ihr Thema bisher Gefahr war, dann fokussieren Sie sich stattdessen auf Dinge in Ihrer Umgebung, die für Behaglichkeit und Sicherheit stehen, um eine Veränderung herbeizuführen.

Was tun gegen polarisiertes Denken?: Sie müssen mit dem Fällen von Schwarzweißurteilen aufhören. Menschen sind nicht entweder glücklich oder traurig, liebevoll oder abweisend, tapfer oder feige, klug oder dumm. Ihr Verhalten liegt immer zwischen derartigenextrempositionen. Menschen sind einfach zu komplex als dass sie auf solche Entweder-oder-Urteile reduzieren könnte. Wenn Sie solche einschätzungen vornehmen müssen, orientieren Sie sich besser an Prozentwerten: „Ungefähr 30 % von mir haben Todesangst, aber 70% wollen durchhalten und werden mit solchen Situationen fertig.“ „In einem von 20 Fällen bin ich ein Ignorant, doch ansonsten mache ich meine Sache gut.“

Was tun gegen übertriebene Verallgemeinerung?: Eine Möglichkeit, übertriebene Verallgemeinerungen zu vermeiden, besteht darin, dass Sie untersuchen, wie stichhaltig der Beweis ist, den Sie für Ihre Schlussfolgerung haben. Wenn die Folgerung auf einem oder zwei konkreten Fällen, einem einzigen Fehler oder einemm kleinen Symptom basiert, schenkenSie dem besser keineBetrachtung und warten bis Sie Ihre These überzeugender vertreten können. Wenn Sie eine Veränderung wollen, meiden Sie verallgemeinernde Aussagen, indem Sie Wörter wie „jeder“, „alle“, „immer“, „keiner“, „nie“ udn „niemand“ möglcihst nicht benutzen. Äußerungen, die diese Wörter enthalten, ignorieren die Ausnahmen und Grauschattierungen. Ersetzen Sie verallgemeinernde Worte durch Wörteer wie „vielleicht“, „manchmal“ und „oft“. Achten Sie vor allem genau auf absolute Voraussagen über die Zukunft wie „Niemand wird mich jemals lieben.“. Diese sind besondeeres gefährlich, weil sie zu sich sellbst erfüllenden Prophezeiungen werden können. Achten Sie darauf, welche Wörter Sie benutzen, um sich selbst und andere Menschen zu beschreiben. Ersetzen sie häufig benutzte negative Abstempelungen durch neutralere Formulierungen.

Im nächsten Blogbeitrag wird dieses Thema weiter behandelt.

Quelle: PSYCHOLOGIE HEUTE Compact, 2010, Heft 24. Gedanken und Gefühle – ein Arbeitsbuch. Wie Sie auf Ihre Stimmung einwirken können. Matthew McKay, Martha Davis und Patrick Fanning (Junfermann, Paderborn 2009).

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Verzerrtes Denken – Gedanken bestimmen Gefühle

Im letzten Beitrag wurden die Begriffe Filtern, polarisiertes Denken, übertriebene Verallgemeinerung und Gedankenlesen näher erläutert. In diesem Blogbeitrag werden weitere vier Begriffe, die ein verzerrtes Denken beleuchten, beschrieben – Katastrophisieren, Aufbauschen, Persönlichnehmen und Sollen.

Katastrophisieren: Wenn Sie zum Herbeireden von Katastrophen neigen, bedeutet fürSie ein kleines Leck in einem Segelboot, dass das Boot mit Sicherheit sinken wird. Ein zum Katastrophisieren neigender Unternehmer, dessen Angebot unterboten wird, gelangt daraufhin zu der Überzeugung, dass er nie mehr einen Auftrag bekommen wird. Kopfschmerzen sehen solche Menschen gleich als Hinweis auf einen Gehirntumor an. Katastrophisierendes Denken beginnt oft mit Formulierungen wie: „Was wäre, wenn …“.

Aufbauschen: Wenn Sie zum Aufbauschen neigen, geben Sie Dingen eine größere Bedeutung als ihnen tatsächlich zukommt. Kleine Fehler werden so für Sie zu tragischen Missgeschicken, vage Andeutungn zu vernichtender Kritik, leicht Rückenschmerzen zu einem Bandscheibenvorfall, geringfügige Rückschläge zur Ursache für Verzweiflung, kleine Hindernisse zu unüberwindlichen Barrieren. Die Rückseite des Aufbauschens ist das Herunterspielen. Wenn Sie aufbauschen, sehen Sie alles Negative und Schwierige in ihrem Leben durhc ein Vergrößerungsglas, sodass Ihre Probleme größer erscheinen als sie tatsächlich sind.. Wenn es hingegen um Ihre Aktivposten geht, beispielsweise um Ihre Fähigkeit, mit problemen fertigzuwerden udn Lösungen zu finden, schauen Sie durch ein Teleskop, das alles Positive kleiner erschienen lässt als es tatsächlich ist.

Persönlichnehmen: Es gibt zwei arten des Persönlichnehmens. Bei der ersten vergleichen Sie sich direkt mit anderen Menschen. Die ander Art , etwas persönlich zu nehmen, ist die Tendenz, alles, was in Ihrer Umgebung geschieht, auf sich zu beziehen.

Sollen: Ihr Handeln ist von einer Anzahl unflexibler Regeln darüber bestimmt, wie Sie sebst und andere Menschen handeln sollten. Diese Regeln sind in Ihren Augen richtig und unstrittig. Jedes Abweichen von den Werten oder Anforderungen, die Sie definiert haben, ist schlecht. Aufrund dessen urteilen Sie häufig über andere und haben ständig etwas an ihrem Verhalten auszusetzen. Ihre Sollte-Forderungen sind für Sie selbst ebenso hart wie für andere Menschen. Sie fühlen sich gezwungen, auf eine bestimmte Weise zu sein oder zu handeln, fragen sich aber nicht unvoreingenommen, ob das wirklich einen Sinn hat. Die Psychoanalytikerin Karen Horney hat dies als „Tyrranei des Sollens“ bezeichnet.

Wenn Sie nun feststellen, dass eines oder mehrere dieser Muster auf Sie zutreffen und Ihre Gedanken und Stimmung beeinflussen, müssen Sie sich nicht damit abfinden. Es gibt Gegenstrategien, alternative Reaktionsmöglichkeiten auf diese acht Begriffe, die ein verzerrtes Denken erklären. Diese werden im nächsten Blogbeitrag erläutert.

Quelle: PSYCHOLOGIE HEUTE Compact, 2010 Heft 24. Auszug aus Gedanken und Gefühle – ein Arbeitsbuch. Wie Sie auf Ihre Stimmung einwirken können. matthew McKay, Martha Davis und Patrick Fanning (Junfermann, Paderborn 2009).

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Dysfunktionale Gedanken – Gedanken bestimmen Gefühle

Dysfunktionale Gedanken können zu einer negativen Bewertung führen und diese zu weiteren negativen Gefühlen. Ein paar typische dysfunktionale Gedanken werden im nächsten Absatz aufgezählt und kurz beschrieben.

Filtern, polarisiertes Denken, übertriebene Verallgemeinerung, Gedankenlesen, Katastrophisieren, Aufbauschen, Persönlichnehmen, Sollen – nur ein paar Beispiele für dysfunktionale Gedanken. Was bedeuten diese Worte? Die ersten vier Begriffe werden in diesem Blog kurz erklärt.

Filtern: Typisch dafür ist eine Art Tunnelblick. Sie sehen nur ein Element einer Situation und blenden alle anderen aus. Lob wird zum Beispiel ausgefiltert und sich ausschließlich auf die Kritik konzentriert.

Polarisiertes Denken: Sie beharren auf Entweder-oder-Entscheidungen, weil Sie alles in Extremform wahrnehmen und kaum Zwischenwerte zulassen. Weil Sie extreme Deutungen bevorzugen, sind auch Ihre emotionalen Reaktionen extrem und fluktuieren zwischen Verzweiflung und Begeisterung, zwischen Ekstase und Entsetzen. Die größte Gefahr dabei ist die Wirkung auf Ihre Selbstbeurteilung. Beispielsweise glauben Sie, dass Sie ein Versager oder ein Idiot sein müssen, wenn Sie nicht perfekt oder großartig sind. Für Fehler oder Mittelmäßigkeit bleibt kein Raum.

Übertriebene Verallgemeinerung: Aus einem einzigen Vorfall oder einem einzigen Beweisstück ziehen Sie umfassende, stark verallgemeinernde Schlussfolgerungen. Menschen, die zu übertriebenen Verallgemeinerungen neigen, ignorieren alle Beweise für das Gegenteil der vertretenen Auffassung, wodurch ihre Sicht der Welt stereotyp und eindimensional wird.

Gedankenlesen: Beim Gedankenlesen fällen Sie vorschnelle Urteile über andere menschen.Sie nehmen an, Sie wüssten, was sie empfinden und was sie motiviert. Gedankenlesen lässte ien Schlussfolgerung als so plausibel erscheinen, dass Sie sie für bare Münze nehmen, dementsprechend handeln und dann in Schwierigkeiten geraten. Wenn Sie zum Gedankenlesen neigen, entwickeln Sie auch Annhamen darüber, wie andere Menschen auf Sie reagieren. Diese Annahmen basieren auf Intuitionen, Ahnungen, vagen Befürchtungen oder bestimmten früheren Erlebnissen.

Im nächsten Blogbeitrag werden die nächsten vier Begriffe erklärt.

Quelle: PSYCHOLOGIE HEUTE Compact 2010 Heft 24. Gedanken und Gefühle – ein Arbeitsbuch. Wie Sie auf Ihre Stimmung einwirken können von Matthew McKay, Martha Davis und Patrick Fanning (Jungfermann, Paderbron 2009).

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Gedanken bestimmen Gefühle – Teil 2

Bei schmerzhaften Gefühlen kann eine nagative Feedbackschleife entstehen, in der ein unangenehmes Gefühl selbst zum „Ereignis“ wird, zum Auslöser weiterer Gedanken, die ihrerseits neue schmerzhafte Gefühle erzeugen; diese können zu einem größeren Ereignis werden, das weitere negative Gefühle hervorruft und so weiter.

Sie produzieren ständig Beschreibungen der Welt und versehen jedes Ereignis oder Erlebnis mit einem Stelmpel oder Etikett. Sie entwickeln unablässig Deutungen all dessen, was Sie sehen, hören, berühren und fühlen. Sie beurteilen Ereignisse als gut oder schlecht, angenehm oder schmerzhaft, harmlos oder gefährlich. Dieser Prozess färbt alle Ihre Erlebnisse und verknüoft sie mit Ihren persönlichen Deutungen. Diese Stelmpel und Urteile entstehen aus dem Selbstgespräch, das unablässig in Ihnen stattfindet, einem wahren Gedankenwasserfall, der im Hintergrund Ihres Geistes ständig herabstürzt. Diese Gedanken werden andauernd produziert und nur selten bemerkt, doch sie sind so mächtig, dass sie intensivste Emotionen erzeugen. Dieser innere Dialog wurde von Aaron T. Beck als „automatische Gedanken“ bezeichnet. Dieser Begriff beschreibt wie Betroffene diese Gedanken erleben. „Sie nehmen sie wie Reflexe wahr – denen keine reflexion und kein Nachdenken vorausgeht; und sie erscheinen ihnen als plausibel und zutreffend.“

Automatische Gedanken werden erlernt. Seit ihrer Kindheit haben andere Menschen Ihnen gesagt, was Sie denken sollten. Sie sind von Ihrer Familie,, Ihren Freunden und den Medien dazu konditioniert worden, Ereignisse auf eine bestimmte Weise zu sehen. Im Laufe der Jahre haben Sie Gewohnheitsmuster automatischer Gednaken erlernt und eingeübt, die nur schwer zu entdecken und erst recht schwer zu verändern sind. Das ist die schlecht Nachricht; die gute lautet, dass das, was erlernt worden ist, auch wieder verlernt und verändert werden kann. Hören Sie Ihrem inneren Dialog zu und hören Sie sich an, was Sie zu sich selbst sagen. Der größte Teil Ihres inneren Dialoges ist harmlos.

Die automatischen Gedanken, die Schaden verursachen, lassen sich daran erkennen, dass sie fast immer einem anhaltenden schmerzhaften Gefühl vorangehen. Um herauszufinden, welche automatischen Gedanken ein anhaltendes schmerzhaftes Gefühl verursachen, müssen Sie sich darüber klar werden, was Sie unmittelbar vor dem Einsetzen der Emotion gedacht hatten und welche Gedanken bei Ihnen während der Gefühlsregung aufgetreten sind.

Da automatische Gedanken oft blitzschnell auftauchen und schwer zu fassen sind, ist es sinnvoll, ein Gedankentagebuch zu führen. Notieren Sie ein unangenehmes Gefühl möglichst rasch nach seinem Auftreten und bewerten Sie seine „Schwere“ mit einer Zahl zwischen 0 und 100. Arbeites Sie mit dem Gedankentagebuch eine Wochen lang, um Ihre automatischen Gedanken (negativ) identifizieren zu können. Im nächsten Schritt können Sie dann prüfen, welche Muster in Ihren Gedankengängen zu erkennen sind.

Quelle: Auszug aus Psychologie heute compact 2010 Heft 24, Buch Gedanke und Gefühle – ein Arbeitsbuch. Matthew McKay, Martha Davis und Patrick Fanning.

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Gedanken bestimmen Gefühle – Teil 1

Gefühle regulieren unsere Beziehungen zu anderen Menschen. Sie können als hilfreiche Signale verstanden und genutzt werden, um ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen dem Einzelnen und anderen zu realisieren. Sie können die Beziehungen zwischen dem Einzelnen und der Gemeinschaft aber auch belasten oder schädigen.

Gefühle entstehen als Folge unserer Gedanken.

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Ständig schwirren Gedanken durch unseren Kopf, mit denen wir unser Tun und auch das Verhalten anderer bewerten und einordnen. Diese Gedanken sind uns meist nicht bewusst. Doch sie haben erhebliche Nebenwirkungen auf die Mitmenschen. Gedanken sind der Ausgangspunkt dafür, ob wir uns wohlfühlen oder eher belastet durchs Leben gehen. Daraus folgt: Wollen wir unsere Stimmung aufhellen, müssen wir an den Gedanken ansetzen.

Gedanken verursachen Gefühle. Vielen Emotionen geht ein Gedanke voraus, der sie verursacht, so kurz, flüchtig oder unbemerkt er auch sein mag. Dies bedeutet, dass Ereignisse an und für sich keinen emotionalen Inhalt haben. Ersi die art, wie wir ein Ereignis deuten, verursacht Emotionen. Dies wird oft als Abc-Modell der Emotionen bezeichnet.

Ein Beispiel.

A: Eregnis: Sie steigen in Ihr Auto, drehen den Zündschlüssel und nichts passiert.

B: Gedanke: Sie deuten ieses Ereignis, indem Sie sich sagen: „Oh nein! Die Batterie ist leer. das ist ja schrecklich. Ich komme nicht weg – ich werde mich verspäten.“

C: Gefühl: Sie erleben eine Emotion, die Ihren Gedanken entspricht. Im konkreten Fall fühlen Sie sich deprimiert, weil Sie zu spät kommen werden.

Wenn Sie den Gedanken verändern, verändert sich auch das Gefühl. Hätten sie gedacht: „Wahrscheinlich hat mein Sohn einmal wieder die ganze Nacht über das Licht eingeschaltet gelassen“, hätten Sie möglicherweise Wut empfunden. Hingegen hätten Sie sich nach dem Gedanken: „Ich werde noch eine Tasse Kaffee trinken, mich entspannen, auf den Pannendienst warten und mir Starthilfe geben lassen“, wahrscheinlich hächstens leicht verärgert gefühlt. Die Sequenzen „Ereignis – Gedanke – Gefühl/Empfindung“ sind die Grundbausteine der Emotionalität. Doch sind unsere Emotionen nicht immer eine Konsequenz simpler Abc-Reaktionen, an deren Anfnag jeweils ein klar definierbares Ereignis steht, dem ein Gedanke folgt, aus dem sich ein Gefühl ergibt. Häufiger sind mehrere Abc-Reaktionen zu einer Feedebackschleife verbunden. Dabei wird das am Ende der ersten Abc-Sequenz stehende Gefühl zum Initiator einer weiteren.

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Quelle: Teilweise Auszüge aus Psychologie heute compact 2010 Heft 24, Buch Gedanke und Gefühle – ein Arbeitsbuch. Matthew McKay, Martha Davis und Patrick Fanning.

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Grundreinigung – ein sauberer Start ins neue Jahr

Das neue Jahr beginnt damit, den „Schmutz“ des alten Jahres verschwinden zu lassen. Bis ins Frühjahr hinein wird eine große Grundreinigung gemacht.

Dazu gehören alle persönlichen Räumlichkeiten der Bewohner:innen sowie alle allgemeinen, gemeinsam genutzten Räume wie der Speisesaal, Saal, die Bäder und Wohnküchen, die Caféteria und die Therapieräume. Ebenso werden die Räume grundgereinigt, die die Mitarbeiter benutzen. Das sind das Dienstzimmer, die Büros, der Schlafraum der Nachtbereitschaft, der Mitarbeiterpausenraum und das Medikamentenzimmer … alles erstrahlt in frischem Glanz und Duft.

Gereinigt wird über das gesamte Jahr verteilt täglich. Zum „Frühjahrsputz“ gehören zusätzlich Dinge, die nicht täglich gereinigt werden wie das Reinigen der Fenster, Türen, Rahmen, Heizkörper und Lampen. Verloren gegangene Dinge tauchen manchmal wieder auf, haben sich hinter dem Schrank oder unter dem Bett versteckt. Betten und Matratzen werden grundgereinigt. Kleiderschränke werden neu sortiert und alles auf Vordermann gebracht, so dass mit frischer Energie ins neue Jahr gestartet werden kann.

Alle packen mit an. Es gibt spezielle Putztage, an denen die Bewohner:innen unter Anleitung und mit Unterstützung der Mitarbeiter:innen ihre eigenen Räumlichkeiten säubern. Das Reinigungsteam arbeitet jeden Tag mit Hochdruck an der Grundreinigung und die Putzgruppe unterstützt.

Pünktlich zum Frühjahr, wenn alles anfängt zu blühen, es heller und bunter wird, die Vögel anfangen, zu zwitschern, wird noch einmal alles frisch durchgewischt und der Frühjahrsputz für beendet erklärt. Es kann mit neuer Energie durchgestartet werden.

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Silvester – Jahreswechsel in den Einrichtungen

Die Zeit „zwischen den Jahren“ … besinnlich und ruhig – bevor es mit Pauken und Trompeten an Silvester ins neue Jahr geht.

Die Woche nach Weihnachten wird für Spaziergänge, Gespräche, gemeinsames Filmeschauen und andere gemeinsame Aktivitäten genutzt … Luft holen bevor ein neues Jahr startet. Mitarbeiter:innen bereiten das neue Jahr vor, überprüfen die Dokumentation, legen diese neu an und überarbeiten Pläne. Letzte Vorbereitungen für die Silvesterparty werden getroffen.

Silvester wird gefeiert! Meistens beginnt die Feier am Nachmittag. Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen schmücken die Caféteria, Feuerkörbe werden draußen aufgebaut und alle stimmen sich auf den Jahreswechsel ein. Die Feier läuft jedes Jahr anders ab, je nachdem, wer an der Planung beteiligt ist. Häufig gibt es nachmittags Krapfen und alkoholfreien Punsch, abends alkoholfreie Cocktails, Snacks, Musik, Tanz – entweder in der Caféteria oder davor am Feuer. Manchmal gibt es Glückskekse und Spiele. Geschichten aus dem Jahr werden erzählt – was ist eigentlich alles passiert? Was war besonders toll? Worauf hätte gern verzichtet werden können? Was wurde besonders gut gemeistert und was sollte lieber anders laufen? Welche Wünsche gibt es für das neue Jahr? Manchmal gibt es ein kleines Feuerwerk und manchmal reichen Wunderkerzen.

Gemeinsam wird das alte Jahr verabschiedet und das neue Jahr begrüßt. Im neuen Jahr wird der 1. Januar genutzt, um ein letztes Mal Luft zu holen und dann neu durchzustarten.

Mal sehen, was das neue Jahr dieses Mal bringt.

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