In Einrichtungen wie den unseren sind kleine und größere Krisen nichts Unübliches. In solchen Situationen ist es wichtig, einen kühlen, klaren Kopf zu bewahren.
Es kommen unterschiedliche Arten von Krisen vor. Krisen körperlicher, psychischer oder technischer Natur. Unter letzteres fallen verstopfte Toiletten, Rohrbrüche, kaputte Türschlösser, eingefrorene Leitungen, nicht funktionierende Heizungen, Hitzewellen im Sommer und einiges mehr.
Die jeweilige Situation sollte schnellstmöglich genau erfasst werden, um handeln zu können und gegebenenfalls Aufgaben zu delegieren.
Jede Krise ist besonders und erfordert volle Konzentration. Wenn mehrere Krisen zeitglich entstehen, sich diese sogar bedingen, kann es besonders kniffelig werden. Was bedeutet „sich bedingen“ in unserem Fall? Nehmen wir als Beispiel eine defekte Heizung. Fällt die Heizung aus, besonders bei den kalten Wintertemperaturen, kühlen die Räume aus. Das kann zu Stress führen. Ist jemand psychisch instabil oder angeschlagen, kann das zur Verstärkung der Symptomatik führen und die Krise entsteht. In den Fällen von technischen Krisen haben wir die Bewohner deshalb besonders im Blick, um das Entstehen psychotischer Krisen gut eingrenzen zu können.
Durch unser Bezugsbetreuungssystem und die regelmäßig stattfindenden Gespräche, können wir (Mitarbeitende und Klient:innen) häufig, anhand von Frühwarnzeichen, sich anbahnende psychische oder auch körperliche Krisen erkennen und entgegenwirken, bevor die Krise „richtig ausbrechen“ kann. Das gelingt nicht immer, aber häufig.
Ist die Krise handfest, gibt es für einige erforderliche handlungen Ablaufpläne, in anderen Situationen muss flexibel reagiert werden. In jedem Fall erfordert es ein Arbeiten hand in Hand, alle müssen sich aufeinander verlassen können.
Im Nachhinein wird gemeinsam reflektiert wie die Krise entstanden ist, wie der Umgang damit war, ob sie zu vermeiden gewesen wäre und welche Chance in der Krise steckt.
Denn das ist gewiss: in jeder Krise steckt eine Chance!