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Weihnachten in den Einrichtungen

Wie wird eigentlich Weihnachten in den Einrichtungen verbracht? Über die größte bisherige Tradition haben wir bereits berichtet. Heute berichten wir über weitere Traditionen der Einrichtungen, die es bis heute gibt und hoffentlich noch lange geben wird.

Am Nikolaustag gibt es das gemeinsame Bratapfelessen. Vormittags werden die Bratäpfel von Mitarbeiter:innen und Bewohner:innen frisch vorbereitet und am Nachmittag in den Ofen geschoben. Ein wunderbarer Duft breitet sich im haupthaus aus. Bei alkoholfreiem Punsch, Kakao, Tee oder Kaffee werden die Leckereien am Nachmittag frisch aus dem Ofen gegessen.

Im Laufe des Dezembers wird der Weihnachtsbaum geschmückt. Manchmal im Rahmen der Ergotherapie, manchmal am Nachmittag als Extraangebot oder als Aktivität auf der Weihnachtsfeier für die Bewohner:innen. Diese gibt es meistens kurz vor Heiligabend. Gemeinsam wird gesungen, kleine Leckereien werden genossen, es gibt ein wunderbares Abendessen. Alles ist weihnachtlich dekoriert. Zwischen Gesang und Abendessen geht es in die Kirche zu einem gemeinsamen Gottesdienst.

Wer Heiligabend nicht bei seiner Familie ist, kann einen familiären Heiligen Abend in den Einrichtungen verbringen. Ganz traditionell liegen die Geschenke unter dem geschmückten Weihnachtsbaum. Jede:r Bewohner:in bekommt ein individuelles Weihnachtsgeschenk, persönlich von dem oder der Bezugsbetreuer:in ausgesucht. Vor der Bescherung wird gemeinsam gespielt, gesungen und weihnachtliche Stimmung verbreitet. Auch an diesem Tag gibt es allerlei Leckereien.

Am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag wird die besinnliche, ruhige Stimmung genossen und bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken beisammen gesessen. mit etwas Glück schneit es und die herrliche Landschaft kann bei einem Schneespaziergang bewundert werden.

Weihnachten kann kommen.

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Traditionen zur Weihnachtszeit

Wie bereits im letzten Blog beschrieben, sind die Einrichtungen für einige der Bewohner:innen ein Zuhause. Zu diesem Gefühl gehören auch Traditionen. Vor allem zur Weihnachtszeit sind diese Traditionen sehr wichtig, da Weihnachten nicht nur positive Gefühle hervorrufen kann. Um die Weihnachtszeit so schön wie möglich zu gestalten, schaffen wir gemeinsame Rituale.

In den Jahren 2004 bis 2017 veranstalteten die Einrichtungen regelmäßig am Freitag vor dem 1. Advent einen Weihnachtsmarkt auf dem Gelände der Mohmühle. Anfangs etwas kleiner, entwickelte sich der Weihnachtsmarkt jedes Jahr weiter zu einem festen Bestandteil der Weihnachtstraditionen in der Wedemark. Manches Blieb, manches wurde ausgetauscht und angepasst. Zunächst fand der Weihnachtsmarkt jedes Jahr statt, später alle 2 Jahre. Den vorerst letzten Weihnachtsmarkt gab es 2017.

Alle Mitarbeiter:innen und Bewohner:innen packten mit an. Alle haben das gesamte Jahr in den Therapien und Arbeitsgruppen darauf hingearbeitet, um dieses Highlight zu etwas Großem zu machen. Produkte aus Holz, Ton, eigener Schafswolle, Papier und anderen Materialien wurden hergestellt, Kränze wurden gebunden, Gestecke erschaffen, Kekse gebacken, Champignonpfanne und Bratwurstbude ließen das Gelände duften, Gebäck, Kakao und alkoholfreier Punsch wärmten von innen, alles wurde weihnachtlich beleuchtet. Der selbst gesteckte Fackelweg leuchtete den Weg zum Weihnachtsmarkt und zum abendlichen Highlight – der lebendigen Krippe. Eine Darstellung des Krippenspiels von den Bewohner:innen der Einrichtungen. Gemeinsam am Feuer wurde dabei „Stern über Bethlehem“ gesungen – ein wunderbares Einläuten der Weihnachtszeit.

Wir dürfen gespannt bleiben, ob es nochmal einen Weihnachtsmarkt geben wird.

Zusätzlich zu dieser Tradition gibt und gab es noch weitere Traditionen, über die wir ein anderes Mal berichten.

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Die Dekoration – „stilvolle“ Therapie

Die Einrichtungen für psychisch Genesende sind für die meisten der Bewohner:innen mehr als nur eine therapeutische Einrichtung. Für viele ist es auch ihr Zuhause. Was macht ein Zuhause aus? Richtig! Um uns rundum wohl und zuhause zu fühlen, richten wir es uns gemütlich ein und sorgen für die passende Dekoration.

Aus diesem Grund gibt es in den Einrichtungen die Dekogruppe, die momentan in die die Ergotherapie eingebunden ist. Die Gruppe wird von einer Ergotherapeutin geleitet. Mehrere Bewohner:innen sammeln Ideen und Materialien zu den unterschiedlichen Themen wie Jahreszeiten, Jubiläen, Festen und religiösen Anlässen wie z. B. Ostern, Weihnachten, Silvester oder das 25jährige Jubiläum im letzten Jahr und gestalten die entsprechende Dekoration.

Im Augenblick wird alles weihnachtlich dekoriert.

Die Dekogruppe ist vorwiegend für die Gestaltung der gemeinsam genutzten Innenräume wie Speisesaal, Foyer oder Caféteria zuständig. Die Gestaltung des Außengeländes liegt in den Händen der Bau- und Hofgruppe.

Als es noch den jährlich stattfindenden Weihnachtsmarkt auf dem Gelände der Mohmühle gab, war die Dekogruppe auch für die Herstellung der Gestecke und Adventskränze zuständig.

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Ergotherapie in den Einrichtungen

Die Ergotherapie (von altgriechisch ἔργον érgon, deutsch ‚Werk‘, ‚Arbeit‘, und von „Therapie“ von θεραπεία therapeía, deutsch ‚Dienst‘, ‚Behandlung‘) ist eine Therapieform, die sich mit der Ausführung konkreter Betätigungen und deren Auswirkungen auf den Menschen und dessen Umwelt befasst. Beeinträchtigungen werden durch den gezielten Einsatz individuell sinnvoller Arbeit behandelt. Dabei nehmen die persönliche und sozio-kulturelle Bedeutung der Tätigkeit, deren Auswirkungen auf die Gesundheit und deren Wechselwirkungen mit der Umwelt einen hohen Stellenwert ein. 

Der Deutsche Verband der Ergotherapeuten (DVE) definiert die Ergotherapie folgendermaßen: 

„Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jedes Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.“ 

Ergotherapie in der Psychiatrie bietet Menschen aller Altersstufen – die zum Beispiel unter Suchterkrankungen, psychotischem Erleben, neurotischen oder psychosomatischen Störungen leiden – die Möglichkeit, ihre eigenen kreativen Potenziale (wieder-)zu entdecken und durch die Erkrankung verloren gegangene Fähigkeiten wiederzuerlangen. Zu den Krankheitsbildern, mit denen Ergotherapeuten in der Psychiatrie zu tun haben, gehören psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter, Angststörungen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, Depressionen, Schizophrenien, Essstörungen, affektive Störungen, dementielle Syndrome, Störungen bei Alkohol-, Drogen- und Medikamentensucht oder das hirnorganische Psychosyndrom. 

Die grundsätzlichen Ziele der Ergotherapie in der Psychiatrie sind die Entwicklung, Verbesserung und der Erhalt von 

  • psychischen Grundleistungsfunktionen wie Antrieb, Motivation, Belastbarkeit, Ausdauer, Flexibilität und Selbstständigkeit in der Tagesstrukturierung 
  • Körperwahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung 
  • situationsgerechtem Verhalten, sozioemotionalen Kompetenzen und Interaktionsfähigkeit 
  • Realitätsbezogenheit von Selbst- und Fremdwahrnehmung 
  • psychischer Stabilität und Selbstvertrauen 
  • eigenständiger Lebensführung und Grundarbeitsfähigkeit

Für unsere Einrichtungen für psychisch Genesende bedeutet das konkret, dass es vor dem Beginn der Teilnahme an der klassischen Ergotherapie ein Anamnesegespräch über vorhandene Fähigkeiten, Wünsche und die Biografie des Klienten gibt, so dass dann gemeinsam mit den Therapeut:innen und Klient:innen Ziele festgelegt werden können. Die Therapeut:innen erarbeiten in der Folge einen Behandlungsplan, in dem passend zu den Zielen Tätigkeiten, Materialien und Therapiemethoden (funktionsorientiert, kompetenzzentriert, ausdruckszentriert, interaktionell) festgelegt werden. Diese Ziele werden regelmäßig überprüft, angepasst, überarbeitet und die Arbeit daran dokumentiert.  

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Arbeitstherapie – die Hofgruppe – ein Teil davon 

Was ist eigentlich Arbeitstherapie? Als Arbeitstherapie wird die stufenweise Heranführung von Klient:innen mit psychischen, körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen an die arbeitsweltlichen Grundanforderungen bezeichnet. Diese Arbeit wird als therapeutisches Mittel eingesetzt. 

Therapeutische Ziele können dabei die Förderung und Festigung von Selbstvertrauen, Belastbarkeit, Konzentration, Ausdauer- und Anpassungsfähigkeiten, Übernahme von Verantwortung, Teamarbeit, das Erfassen von Arbeitsstrukturen und die Gewöhnung an Zeitstrukturen sein. 

Innerhalb der Einrichtungen für psychisch Genesende findet die Arbeitstherapie vorrangig in Form von Gruppentherapien, selten als Einzeltherapie statt. 

Im Bereich der Hofgruppe wird die Arbeitsanforderung kontrolliert und stufenweise gesteigert, so dass es weder zu einer Unter- noch zu einer Überforderung kommt. Begleitet wird dies von Ergotherapeut:innen

Im Herbst bedeutet das, dass sehr genau geschaut wird, welcher Klient, welche Tätigkeit verrichtet, um das Gelände fit für den Winter zu machen. Laub harken, entsorgen, Holz sägen, hacken, Sträucher schneiden, umsetzten, Rosen anhäufeln und noch einiges mehr erfordert unterschiedliche kognitive und physische Fähigkeiten. Ressourcenorientiert wird gemeinsam mit Therapeut:in und Klient:in entschieden, welche Tätigkeit zielführend ist.  Defizitorientierte Denkweisen sollen dabei in den Hintergrund rücken. Die gemeinsam erarbeiteten Ziele und damit verbundenen Tätigkeiten werden regelmäßig dokumentiert, überprüft und überarbeitet. Das kann bedeuten, dass nach Erreichen und Halten eines Zieles das nächste ansteht oder dass auch nochmal ein Schritt wiederholt oder zurückgegangen wird, wenn sich herausstellt, dass ein Überforderung entsteht.

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Familienunternehmen – Ursprung und Entwicklung – Teil 2

In der Folge der fachlichen Neuausrichtung und aufgrund der so entstandenen Qualität des Betreuungsangebotes im Familienunternehmen entwickelten sich erfolgreiche Kooperationen mit verschiedenen Landeskrankenhäusern im Rahmen der Betreuung forensischer Klient:innen. Als Mitglied des Arbeitskreises Gemeindepsychiatrie des Sozialpsychiatrischen Verbundes der Region Hannover (AKG) engagieren sich die Einrichtungen für psychisch Genesende seit 1998 für die Entwicklung der psychiatrischen Arbeit in der Region. Die Wahl von Monika Lüpke in den regionalen Fachbeirat der Region Hannover im Jahr 2019 ermöglicht zudem, die Perspektiven der praktischen Betreuungsarbeit in den Einrichtungen in den politischen Prozess der Psychiatrieentwicklung einzubringen.

Neben der fachlichen Neuausrichtung war die Anfangszeit von einer Reihe baulicher Sanierungsmaßnahmen geprägt. Bereits bei der Übernahme der Einrichtungen durch Günther Niermann signalisierte das damalige Landessozialamt seine Bereitschaft, einen sukzessiven Umbau der Einrichtung zu unterstützen. In den folgenden 15 Jahren wurden nahezu sämtliche Wohn- und Therapiegebäude renoviert, saniert oder neu gebaut. Die Zielrichtung war hierbei, jeder Bewohnerin und jedem Bewohner, ein Einzelzimmer zur Verfügung zu stellen und die Platz- und Wohnsituation erheblich zu verbessern. Jede Sanierungsmaßnahme sollte dabei so gestaltet werden, dass einer Erweiterung des Angebotes den Aufwand der Sanierungsmaßnahme decken konnte.

Für Bewohner:innen, die über die psychiatrische Betreuung einen zusätzlichen somatischen Pflegebedarf entwickelten, ergänzte Günther Niermann bereits im Jahr 1996 das Angebot durch den Zukauf der gerontopsychiatrischen Pflegeeinrichtung Haus Deisterblick mit 39 Pflegeplätzen.

Die auf diese Weise gewachsene Organisation machte eine gesellschaftliche Umstrukturierung sinnvoll, die im Jahr 2010 durch die Gründung der Einrichtungen für psychisch Genesende Mohmühle GmbH vollzogen wurde. Die Umstrukturierung war eines der ersten Projekte, die Kai Niermann seit 2009 als designierter Nachfolger im Familienunternehmen begleitete. Die Jahre 2010-2018 waren durch weitere Sanierungs- und Erweiterungsprojekte wie die Schaffung der Außenwohngruppen Schlehenweg und Kirchweg sowie die Erweiterung des Hauses Schwanenwik um das Nebengebäude Nr. 39 geprägt. Auf diese Weise steigerte sich das Angebot der Unternehmensgruppe von anfänglich 84 auf inzwischen 128 stationäre Betreuungsplätze in der Wedemark. Im Jahr 2019 erfolge dann die Unternehmensnachfolge durch Kai Niermann, der die Rolle des geschäftsführenden Gesellschafters von Günther Niermann übernahm.

Nach der Entwicklung des Kernangebotes im Rahmen der stationären Eingliederungshilfe stand die Fortentwicklung ambulanter Angebote und damit die Verbreiterung des Leistungsspektrums im Zentrum der Bemühungen. Durch die Übernahme des ambulant betreuten Wohnens „Horizont – Betreutes Wohnen“ in Peine im Jahr 2018 und die Gründung des ambulanten Pflegedienstes „Pflegeteam Soleo“ in Fuhrberg im Jahr 2020 konnte Kai Niermann das Angebot um weitere Leistungsbereiche ergänzen.

Ab November 2022 treten die Einrichtungen die Nachfolge des Vereins für therapeutisches Reiten in Hannover und Umgebung e.V. an.

Die so entstandene und sich weiter entwickelnde Vielfalt ermöglicht es, flexibel auf die Entwicklungen im Bereich der Eingliederungshilfe und Pflege zu reagieren und den Wandel des Leistungsangebotes durch die seit 2019 stattfindende Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes zu gestalten. Von zentraler Bedeutung wird dabei sein, als Anbieter mit einem breiten Leistungsspektrum individuell auf die Bedürfnisse der Bewohner:innen einzugehen.

Damit verändern sich für uns als Organisation die Rahmenbedingungen, doch der Kern der Aufgabe bleibt unverändert: im Zentrum steht heute wie damals die wertschätzende Beziehung zwischen Bewohner:innen und Therapeut:innen und das Schaffen eines Zuhauses, das persönliche Entwicklung ermöglicht. Und da man heut wie damals „Gutes nur mit guten Leuten“ schafft, besteht unsere Aufgabe als Familienunternehmen darin, engagierte und gut qualifizierte Mitarbeiter:innen für die Arbeit mit den Bewohner:innen zu begeistern und sie bestmöglich zu unterstützen.

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Familienunternehmen – Ursprung und Entwicklung – Teil 1

Im Jahr 1996 übernahm Günther Niermann die psychiatrischen Einrichtungen Haus Mohmühle und Haus Schwanenwik von Familie Stamm, die diese bereits seit den 1970er-Jahren als psychiatrische Einrichtungen geführt hatten. Zum Zeitpunkt der Übernahme des Unternehmens boten die beiden Heime 84 Bewohner:innen ein Zuhause und wurden aus einem Team von 13 Betreuungs- und Hauswirtschaftskräften versorgt.

In der Folge der Übernahme bildeten sich schnell zwei Kernaufgaben heraus, die für die Gestaltung der Anfangszeit maßgeblich waren: Zum Einen sollten die Einrichtungen eine konzeptionelle Neuausrichtung erhalten. Andererseits stand die Sanierung der teils baufälligen Immobilien im Fokus der ersten Jahre.

Auf Empfehlung des damaligen Konsiliarpsychiaters entschied sich Günther Niermann dazu, eine Psychologin als fachliche Leitung mit dem Ziel der konzeptionellen Neuausrichtung des Betreuungsangebotes einzustellen. Auf diesem Wege hat am 01.06.1996 Monika Lüpke Ihren Weg in die Einrichtungen gefunden. Die fachliche Neuausrichtung des Angebotes beinhaltete neben der Entwicklung der Konzeption, die in Ihrer schriftlichen Form im Jahre 2004 vollendet wurde, umfangreiche personelle Veränderungen und Neuanstellungen. Gemäß dem Leitsatz „Gutes schafft man nur mit guten Leuten“ wurde das Team sukzessive um Fachpersonal erweitert. Interne Fortbildungsprogramme im Rahmen regelmäßig stattfindender Teamtage integrieren seither psychologische Perspektiven und Instrumente in den Betreuungsalltag der Bewohner:innen.

Ausgehend von dem Grundsatz, psychologisch basierte Konzepte ausgehend von der Einschränkung der Bewohner:innen zu entwickeln, war das Team in der Lage, auch auf Menschen mit schwerwiegendsten psychischen Einschränkungen einzugehen und mit diesen einen Perspektive zur persönlichen Weiterentwicklung zu erarbeiten und umzusetzen. Mit der Überzeugung, dass nur individuell ausgerichtete, kleine und stetige Entwicklungsschritte eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen, wurde das Leistungsangebot schrittweise angepasst und erweitert. So fanden Kunst-, Musik- und Reittherapie sowie kognitive und psychoedukative Trainingsprogramme Eingang in das Leistungsangebot der Einrichtungen. Dem Leitsatz „vom Inneren zum Äußeren“ folgend, leiteten sich die Strukturen aus den erkrankungsbedingten Erfordernissen und Bedürfnissen der Bewohner:innen ab. Auf diese Weise entwickelten sich Trainings- und Außenwohngruppen sowie das Ambulant Betreute Wohnen, die das Betreuungsangebot erweitern. Ganz im Sinne der Hilfe zur Wiedereingliederung bieten die Einrichtungen jeder Bewohnerin und jeden Bewohner eine Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung, ein Grundsatz, der sich seit 1997 im Namen der Organisation „Einrichtungen für psychisch Genesende“ wiederfindet.

Teil 2 lesbar ab dem 09.11.2022 …

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Geschichte der Mohmühle – historische Einordnung

Die Geschichte der Mohmühle beginnt schon sehr früh. Die erste urkundliche Erwähnung fand bereits 1474 statt. „Eine Wassermühle auf der Mohkuhle“.

Im Folgenden wird es einen kleinen historischen Einblick geben.

1661 Zwei Besitzer der Mohmühle erbitten Bauholz aus dem Fuhrberger Walde, um ihre Mühle instand zu setzen.

1825 Die Mohmühle wird als Erbenmühle, Mahlmühle und Ölmühle beschrieben in alten Dokumenten.

1871 brannte die Mohmühle nieder, wurde wieder aufgebaut und weiter betrieben.

1895 Die Mohmühle war im Besitz des Brauereibesitzers Bornemann in Hannover. Dieser ließ eine Gleichstromanlage in die Mohmühle einbauen, dadurch wurden Wohnhaus und Mühle mit Licht versorgt. Zwei Männer waren im Sägewerk, einer in der Mühle und einer in der Ladwirtschaft und Pferdepflege beschäftigt.

1920 wurde die Mohmühle stillgelegt – vorübergehend.

1921 Renovierung des Wasserrades, In der Mühle wurde ein Dieselmotor für den Mahlgang eingebaut. Die Mühle wurde weiter betrieben, aber das Sägewerk stillgelegt.

1931-1932 Besitzerwechsel: Haus und Stallungen wurden umgebaut. Im Haus betrieb er eine Gastwirtschaft oder eine Pension mit Café. Die Gästezimmer hatten schön damals fließendes Wasser. Die Gäste kamen meistens mit der Eisenbahn und wurden mit Pferd und Wagen vom Bahnhof in Mellendorf abgeholt bzw. hingebracht.

1936 Teilung des Grundstückes in Grundstücksteil A und B. Auf dem Grundstücksteil A befindet sich heute die Einrichtung für psychisch Genesende – Mohmühle. Auf dem Grundstücksteil B war erst Jungblut, dann „Little Canada“ und jetzt Lindmüller.

1938 Verkauf der Mühle und zugehörigen Grundstücke. Die Mühle wurde weiter betrieben, aber mit den übrigen Gebäuden und Grundstücken ein „Landwirtschaftlicher Betrieb“ begonnen. (Wohn-)Haus mit Wirtschaftsgebäuden und ein Teil des umliegenden Landes wurden an die „Bremer Nachrichten “ verkauft. Es entstand hier ein Ferienheim für die Angestellten der Zeitung.

1939-1945 wurde das Ferienheim eine Wohlfahrtseinrichtung der Nationalsozialistischen Volksfürsorge, nach Kriegsende vorübergehend ein Altenheim.

1946 Die Mühle wurde nicht mehr in Betrieb genommen – endgültig.

1954 Verkauf der Mühlengrundstücke, darauf entstand ein Gestüt.

1950 – 1960 Auf dem Grundstück vom Wohnhaus wurde eine Hühnerfarm angelegt; Gemüse wurde angebaut; die Erzeugnisse wurden auf dem hannoverschen Wochenmarkt verkauft. Im Haus wurden ein Hotel Garni und ein Café betrieben.

1971 Verkauf des Grundstückes an Familie Stamm. Die „Einrichtung für psychisch Behinderte“ entstand mit einer Landwirtschaft.

1979-1980 Die alte Mühle und 2 Betriebsgebäude wurden durch Feuer vernichtet.

1991 Herr Jungblut kaufte das Haus und richtete Büros darin ein.

1996 Günther Niermann wurde neuer Eigentümer der Anlage.

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Ausflüge – Freizeit oder Therapie?

Wer macht sie nicht gerne? Ausflüge. Die Seele baumeln lassen, Eis essen, Sonne genießen, Tiere bestaunen, spazieren gehen, Kunstwerke betrachten, ins Kino gehen …

Das klingt doch alles ganz normal und entspannend schön. Es ist schwer vorstellbar, dass das nicht für jeden angenehm ist. Aber genauso ist es.

Manchen Menschen in unseren Einrichtungen fällt es enorm schwer, an solchen Ausflügen teilzunehmen, geschweige denn, diese zu genießen und dabei zu entspannen. Manche Klient:innen trauen sich Ausflüge nicht zu, haben Angst, möchten im sicheren Hafen der Einrichtung bleiben.

Es bedarf viel Vorbereitung in Form von gemeinsamen Gesprächen zwischen den Klient:innen und therapeutisch Mitarbeitenden, um an diesen Ausflügen teilnehmen zu können. Ebenso häufig braucht es viel Begleitung und Unterstützung währenddessen sowie Nachbereitung in Form von Reflektionsgesprächen. In solchen Fällen kostet eine Teilnahme am Ausflug die Klient:innen sehr viel Kraft und Energie.

Und trotz der professionellen Unterstützung gelingt es nicht immer oder nicht immer sofort, den sicheren Hafen zu verlassen.

Auf der anderen Seite gibt es noch diejenigen, denen es überhaupt nicht schwer fällt, das Gelände zu verlassen, die aber an ganz anderen Stellen an sich arbeiten müssen oder möchten. In einer Gruppe muss jeder Einzelne auch mal zurückstecken, auf die Bedürfnisse anderer eingehen und in eine gemeinsame Interaktion kommen. Nicht jedem fällt das leicht. Ausflüge können dahingehend mit therapeutischer Unterstützung ein guter Übungsplatz sein.

Ausflüge können also beides sein – Freizeit und Therapie.

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Nachtbereitschaft – die „Nachteulen“ der Einrichtungen

Ein großer Teil unserer Einrichtungen ist Tag und Nacht mit Mitarbeitenden besetzt. Während tagsüber vor allem Fachkräfte im Einsatz sind, arbeiten nachts häufig ungelernte Kräfte als Nachtbereitschaft, die aber meistens einen beruflichen oder persönlichen Bezug zum Klientel (keine Verwandtschaft zu Klient:innen) haben.

Die Dienstzeiten unterscheiden sich am Wochenende und in der Woche. Die Nachtbereitschaft ist nachts alleine in den Einrichtungen mit einer telefonischen Rufbereitschaft im Hintergrund, die im Bedarfsfall auch in die Einrichtungen kommt. Bereitschaft bedeutet in diesem Fall, dass der nächtliche Mitarbeitende die Möglichkeit hat, ab einer gewissen Uhrzeit in der Einrichtung zu schlafen und bei dringendem Bedarf geweckt werden kann.

Zum Dienstbeginn gibt es eine Übergabe des Tages vom Spätdienst, zum Dienstende werden die Geschehnisse der Nacht an den Frühdienst übergeben.

Zu den Aufgaben der Nachtbereitschaft gehören:

  • Ausgabe der vorgestellten Nachtmedikamente
  • Ausgabe der Spätmahlzeit
  • Ansprechpartner für die Bewohner:innen sein zum Plaudern, aber auch für krisenhafte Themen
  • im Bedarfsfall Rücksprache mit der therapeutischen Fachkraft im Hintergrund halten (Rufbereitschaft)
  • ggf. abendliches Freizeitangebot, wie gemeinsames Lesen

Regelmäßige sogenannte Nachtbereitschaftstreffen sorgen für einen Austausch und gemeinsame Absprachen untereinander sowie zwischen den Nachtbereitschaften und der Leitung. Auch Themen, die das Tagteam und die Nachtbereitschaften betreffen, werden dort besprochen.

Es gibt im Augenblick ein Nachtbereitschaftsmodell, in dem sich vier Nachtbereitschaften die Nächte eines Monats teilen. Feiertage werden individuell verteilt.

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