Wer macht sie nicht gerne? Ausflüge. Die Seele baumeln lassen, Eis essen, Sonne genießen, Tiere bestaunen, spazieren gehen, Kunstwerke betrachten, ins Kino gehen …
Das klingt doch alles ganz normal und entspannend schön. Es ist schwer vorstellbar, dass das nicht für jeden angenehm ist. Aber genauso ist es.
Manchen Menschen in unseren Einrichtungen fällt es enorm schwer, an solchen Ausflügen teilzunehmen, geschweige denn, diese zu genießen und dabei zu entspannen. Manche Klient:innen trauen sich Ausflüge nicht zu, haben Angst, möchten im sicheren Hafen der Einrichtung bleiben.
Es bedarf viel Vorbereitung in Form von gemeinsamen Gesprächen zwischen den Klient:innen und therapeutisch Mitarbeitenden, um an diesen Ausflügen teilnehmen zu können. Ebenso häufig braucht es viel Begleitung und Unterstützung währenddessen sowie Nachbereitung in Form von Reflektionsgesprächen. In solchen Fällen kostet eine Teilnahme am Ausflug die Klient:innen sehr viel Kraft und Energie.
Und trotz der professionellen Unterstützung gelingt es nicht immer oder nicht immer sofort, den sicheren Hafen zu verlassen.
Auf der anderen Seite gibt es noch diejenigen, denen es überhaupt nicht schwer fällt, das Gelände zu verlassen, die aber an ganz anderen Stellen an sich arbeiten müssen oder möchten. In einer Gruppe muss jeder Einzelne auch mal zurückstecken, auf die Bedürfnisse anderer eingehen und in eine gemeinsame Interaktion kommen. Nicht jedem fällt das leicht. Ausflüge können dahingehend mit therapeutischer Unterstützung ein guter Übungsplatz sein.
Ausflüge können also beides sein – Freizeit und Therapie.