Ergotherapie in den Einrichtungen

therapeutischen Arbeit | Nachtbereitschaft| Nachteulen | Ansprechpartner | Nacht | Basisstörungen | Konsequenzen | Haus Mohmühle | Ergotherapie | Heilerziehungspflege | Psychiatrisches Wohnheim | Heiminterne Tagesstruktur | Wiedereingliederung

Die Ergotherapie (von altgriechisch ἔργον érgon, deutsch ‚Werk‘, ‚Arbeit‘, und von „Therapie“ von θεραπεία therapeía, deutsch ‚Dienst‘, ‚Behandlung‘) ist eine Therapieform, die sich mit der Ausführung konkreter Betätigungen und deren Auswirkungen auf den Menschen und dessen Umwelt befasst. Beeinträchtigungen werden durch den gezielten Einsatz individuell sinnvoller Arbeit behandelt. Dabei nehmen die persönliche und sozio-kulturelle Bedeutung der Tätigkeit, deren Auswirkungen auf die Gesundheit und deren Wechselwirkungen mit der Umwelt einen hohen Stellenwert ein. 

Der Deutsche Verband der Ergotherapeuten (DVE) definiert die Ergotherapie folgendermaßen: 

„Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jedes Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.“ 

Ergotherapie in der Psychiatrie bietet Menschen aller Altersstufen – die zum Beispiel unter Suchterkrankungen, psychotischem Erleben, neurotischen oder psychosomatischen Störungen leiden – die Möglichkeit, ihre eigenen kreativen Potenziale (wieder-)zu entdecken und durch die Erkrankung verloren gegangene Fähigkeiten wiederzuerlangen. Zu den Krankheitsbildern, mit denen Ergotherapeuten in der Psychiatrie zu tun haben, gehören psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter, Angststörungen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, Depressionen, Schizophrenien, Essstörungen, affektive Störungen, dementielle Syndrome, Störungen bei Alkohol-, Drogen- und Medikamentensucht oder das hirnorganische Psychosyndrom. 

Die grundsätzlichen Ziele der Ergotherapie in der Psychiatrie sind die Entwicklung, Verbesserung und der Erhalt von 

  • psychischen Grundleistungsfunktionen wie Antrieb, Motivation, Belastbarkeit, Ausdauer, Flexibilität und Selbstständigkeit in der Tagesstrukturierung 
  • Körperwahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung 
  • situationsgerechtem Verhalten, sozioemotionalen Kompetenzen und Interaktionsfähigkeit 
  • Realitätsbezogenheit von Selbst- und Fremdwahrnehmung 
  • psychischer Stabilität und Selbstvertrauen 
  • eigenständiger Lebensführung und Grundarbeitsfähigkeit

Für unsere Einrichtungen für psychisch Genesende bedeutet das konkret, dass es vor dem Beginn der Teilnahme an der klassischen Ergotherapie ein Anamnesegespräch über vorhandene Fähigkeiten, Wünsche und die Biografie des Klienten gibt, so dass dann gemeinsam mit den Therapeut:innen und Klient:innen Ziele festgelegt werden können. Die Therapeut:innen erarbeiten in der Folge einen Behandlungsplan, in dem passend zu den Zielen Tätigkeiten, Materialien und Therapiemethoden (funktionsorientiert, kompetenzzentriert, ausdruckszentriert, interaktionell) festgelegt werden. Diese Ziele werden regelmäßig überprüft, angepasst, überarbeitet und die Arbeit daran dokumentiert.  

Sie mögen diesen Artikel?

Auf Facebook teilen
Auf Twitter teilen
Auf LinkedIn teilen
Auf Pinterest teilen
Scroll to Top