Konsequenzen für die Gestaltung der Einrichtungen, Teil 1 Basisstörungen

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(Auszug aus der Konzeption „Einrichtungen für psychisch Genesende“, 2004)

Aus dem dargelegten Psychoseverständnis lassen sich nun Prinzipien für ein hilfreiches therapeutisches Setting ableiten:

Wir haben unsere Behandlung auf die verschiedenen Erfordernisse der drei verschiedenen Phasen abgestimmt:

  • Behandlung der Basisstörungen
  • Bewältigung der krankheitsauslösenden Konflikte
  • Minderung der Residualsymptome

Behandlung der Basisstörungen


Die Reizüberflutung ist ein wesentlicher Grund für das Auftreten der Basisstörungen. Wir wirken der Reizüberflutung entgegen durch die Realisierung von Reizschutz.

Wir ermöglichen Reizschutz durch:

  • Die Bereitstellung von Rückzugsmöglichkeiten
  • Die Begrenzung der Anforderungen
  • Die Reduzierung der Reize bei Beschäftigungen und Therapien
  • Die Begrenzung von neuen Informationen
  • Eine möglichst weitgehende klare Ordnung und Strukturierung der gegenständlichen Umwelt unserer Einrichtung

Wir reduzieren die Komplexität von Anforderungen und strukturieren die Zeit durch feste Rhythmen:

  • Strukturierung des Tages z. B durch unterstützende Verstärker
  • feste Wochenpläne, die möglichst jeden Tag zur gleichen Zeit die gleiche Tätigkeit festlegen
  • Basistätigkeiten, die Überwindung erfordern wir z. B. Sport oder sauber machen, werden mit festen Terminplatz im Wochenplan verankert

Wir stellen klare Strukturen bereit, die komplexe Prozesse untergliedern und:

  • Durch ein Bezugsbetreuersystem und klare Aufgabenverteilungen im Team sind Ansprechpartner:innen für verschiedene Anliegen leicht zu identifizieren.
  • Es bestehen eindeutige Regeln, die bestehende Grenzen identifizierbar und transparent machen, z. B. die Entlohnung und der Urlaub innerhalb der Arbeitstherapien.
  • Es bestehen feste Regeln und Rituale für die Bewältigung von Konflikten und für eine anschließende Wiedergutmachung.

Wir achten auf Kontinuität:

  • Veränderungen von Strukturen und räumlichen Ordnungen werden so dosiert, dass bei aller Veränderung der überwiegende Teil des Lebens als konstant erlebt werden kann.
  • Die Kontinuität innerhalb von Beziehungen wird realisiert, indem Bezugspersonen verlässlich sind in ihrer Verfügbarkeit und in der Art der Beziehungen.
  • Der Beginn oder das Ende von Beziehungen oder Prozessen werden zum Thema gemacht und bewusst gestaltet.

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